Kein Handy, keine eigene Kleidung, keine Möglichkeit, mit der Außenwelt zu kommunizieren, irgendwie kam ihm das alles verdächtig bekannt vor. Es war zum Mäusemelken, vom Regen in die Traufe. Zuerst bemächtigte sich Lucifer seiner und spielte mit ihm Fang den Hut und jetzt saß er erneut in einer seltsamen Klemme. Ob der Fürst der Finsternis all das vorausgesehen hatte und ihn deswegen nach Bali schickte? Falls ja, was hätte er davon? Hier schien er keinerlei Handlungsgewalt zu haben, sonst wäre das Wort, welches sich Percival mit den Fingernägeln in den Arm geritzt hatte, bereits verschwunden. Mal abgesehen davon, hasste er es eingesperrt zu sein, aber er dachte nicht einen Moment darüber nach, wie es den Menschen ging, die er des Öfteren in seinen Keller sperrte. Aus irgendeinem Luftschacht rieselte bereits etwas sandiges in seine ‘Zelle’, diesmal jedoch ließ er sich nicht verarschen, irgendwas klingelte da bei ihm und brachte ihn dazu sich mit den edlen Stoffen Mund und Nase zu verdecken, sich auf den Tisch zu stellen und abzuwarten, bis sich der vermeintliche Sand gesetzt hatte. Sand.. Meer? Bali.. Sand.. immer wieder versuchte er, sich einen Reim auf seine zerklüfteten Gedanken zu machen, doch fand er des Rätsels Lösung nicht. Er wusste nur, dass er diesem Zeug aus dem Weg gehen musste. Nach Tahlia brauchte er gar nicht erst rufen, er hatte schon festgestellt, dass dieser Raum keinen Ton nach außen dringen ließ, aber einfach nur rumsitzen und Däumchen drehen? Sollte er hier unten vielleicht sterben? War das der Sinn des Ganzen? Hatte das Ganze Prozedere etwas mit Tahlias Wandlung zu tun und er war schlicht im Weg? Falls ja, whatever, der Raum sah ja ganz nett aus als letzten Aufenthaltsraum, es wäre ihm egal, aber wenn er irgendeine Möglichkeit hätte, Tahlia von alledem zu entbinden, wäre es natürlich die bessere Option. Mehrmals versuchte man ihn erneut mit Drogen ‘gefügig’ zu machen, doch wich er dem immer wieder aus, bis man ihm ein Tablett mit den tollsten Speisen brachte. Verdammt, Mist! Wo war der Kerl reingekommen? Er stand mit einem Mal im Raum und war im Nu ohne ein Wort wieder verschwunden! Sein Magen knurrte zwar, aber er misstraute der Nahrung, rührte davon nichts an, selbst das Wasser ließ er unbeachtet, er wollte ums verrecken nicht die Kontrolle verlieren. Er konnte noch nicht mal Kontakt zu irgendwelchen Jenseitigen aufnehmen, es war unglaublich still und ruhig, nichts auf das er zurückgreifen konnte, keine Pläne für einen Ausbruch und das kotzte ihn an. Langsam kehrte die Wut in seinen Körper ein und rüttelte mehrmals an seinen inneren Fesseln. Mit geballten Fäusten saß er da und versuchte möglichst still zu bleiben, seinen Atem zu kontrollieren, um nicht auszurasten, denn diese Emotionen würden ihn auch nicht aus dieser bizarren Situation erretten.
@Tahlia

"Lasst mich sofort los!", zeterte ich und versuchte immer wieder nach den Beiden zu treten. Ich traf auch, scherte die nur einfach nicht. Sie schleiften mich durch den ersten riesigen Raum und zurück in den, der wohl der Thronsaal war. Wie in einem ganz schlechten Film. So kam ich mir jedenfalls vor. Wut packte mich und kurz bevor ich vor den Königsstühlen ankam, eskalierte es dann vollständig. Denn meine beiden Begleiter begannen schlagartig fürchterlich zu schwitzen. Einige Sekunden lang drückten sich feste Männerhände noch in meine Oberarme, ehe sie gezwungen waren nachzugeben, weil sie so dermaßen viel Wasser verloren, dass sie auf die Knie sackten. Ich kroch davon und behielt sie aber im Auge. Mit dem Ziel, unbewusst aber durchaus vorhanden, diese Zwei einfach zu einer Pfütze verschwinden zu lassen, fixierte ich sie mit silbernem Blick. So lange bis hinter mir eine sautiefe Stimme durch den Raum donnerte. "MINIA! LASS DAS SEIN! HÖR SOFORT DAMIT AUF!" Erschrocken fuhr ich herum und glaubte meinen Augen nicht zu trauen. Keine drei Meter von mir entfernt stand mein Dad! Selbes Silber in den Augen, was ich schon von mir kannte und er hob die Hand in Richtung der Wachen, die sich dann schlagartig erholten und aufrappelten. "Dad?", fragte ich fassungslos und traute meinen Augen einfach nicht. Er stand da, nach all der Zeit, wie gerade eben erst aus dem Nachbarzimmer aufgetaucht und hielt mir seine Hand hin, damit ich aufstand.

Was Tahlia soeben durchmachte, konnte er nicht erahnen. Ihm war lediglich klar, dass es kein Einfluss von Lucifer war. Es musste also mit ihrer Geschichte zusammenhängen und dieser Ort erinnerte an irgendwas, was mit dem Meer verbunden war, zumindest wirkte alles recht göttlich, opulent in blauen und goldenen Tönen gehalten. Hatten sie etwa die Erde verlassen und befanden sich in einer völlig neuen Welt? In einer Zwischendimension oder in einem weit entfernten Reich? Jedoch.. wie waren sie dort hingelangt? Fragen über Fragen, aber natürlich konnte er sich weiterhin keinen Reim daraus machen. Er versuchte möglichst ruhig zu bleiben, auch wenn es ihm kaum gelang. Seiner Meinung nach befand er sich schon viel zu lange in diesem Raum und er hatte das Gefühl, die Wände kamen immer näher. Ein weiteres wirsches Knurren seines Magens zwang ihn letztendlich doch, ein paar Bissen von dem Essen zu nehmen. Es schmeckte gut, verdammt gut und wenige Minuten später hatte er alles komplett aufgegessen. Missmutig harrte er aus und versuchte eine Veränderung festzustellen, doch nichts passierte. War vielleicht doch keine Droge in dieser Mahlzeit? Aber warum dann der Aufwand mit dem rieselnden Sand? Genervt klopfte er mit der Faust alle Wände ab, es ließ sich jedoch weiterhin kein Ausgang finden. Mit einem Mal erschien eine der Blondinen vor ihm, wieder völlig aus dem Nichts und ohne Ankündigung. Er erinnerte sich nicht an sie und verengte knurrend die Augen. “Was soll das alles hier? Wo ist Tahlia..? Ich erwarte, freigelassen zu werden, und zwar sofort!" Natürlich war das Leben wie üblich kein Wunschkonzert und er wurde mit einem hellen, amüsierten Lachen unterbrochen. ‘Du musst noch etwas warten, unsere Prinzessin hält gerade Audienz mit unserem König, das kann dauern. Was er mit dir vorhat, wissen wir nicht, aber du solltest dich im Respekt üben, auch der Prinzessin gegenüber. Du bist hier nur ein Gast, aber du wirst dich an unsere Regeln halten, ansonsten kann es böse ausgehen’. Poof und schon war sie wieder verschwunden, ohne dass er etwas entgegensetzen konnte, was er aber dennoch tat. "Prinzessin? Respekt? Hat man euch ins Gehirn geschissen? Man sperrt mich ein und ich soll Respekt wahren? Ist Tahlia die besagte Prinzessin? Oh.. glaubt mir, sie ist nicht besonders scharf auf diesen überkandidelten Bullshit!” Also hatte es doch etwas mit Tahlias Wesen zu tun und langsam setzten sich die wirren Puzzleteilchen zusammen.
@Tahlia

"Das werde ich, jedoch nicht jetzt. Jetzt werden wir reden, Minia. Ob du es nun auf die leichte oder die harte Tour möchtest, liegt ganz bei dir. Ich würde mich durchaus mit der leichten Option zufrieden geben. Ich rede, du hörst zu und wir haben diesen Mann binnen kürzester Zeit hier. Triff deine Wahl." Versuchte ich gerade daran mit diesem Wasserentzugszeug meinem Dad an den Kragen zu gehen? Tat ich. Nicht zu wissen wo Percy gerade steckte und ob es ihm wirklich gut ging, machte mich rasend vor Wut. Dad jedoch lachte, meinte, dass es kitzeln würde und gebot mir das zu lassen. Ich hörte wie eine Eins. Nach einem schweren Verkehrsunfall, mit Koma und anschließender Nulllinie. "Nein, ernsthaft, hör auf damit, Minia. Das kitzelt wirklich und wird bei mir nichts anderes erzielen, als das es mich irgendwann ärgert. Also Schluss mit dem Unfug. Wir sind auf Atlantia, dem verborgenen Königreich der Nymphen. Ein völlig autarkes Volk, dessen Aufgabe darin besteht anhand ihrer Magie das Gleichgewicht des Wassers auf der Erde zu sichern. Die Weltmeere mit unserer Magie zu speisen, damit es im Zaum gehalten werden kann. Andernfalls würde es jedwedes Land zu schlucken beginnen. Das ist eine sehr lange und vermeintlich für dich relativ dröge Geschichte und diese findet ein anderes Mal ihren Platz. Jetzt musst du nur wissen, dass du und deine Brüder", da fiel ich ihm ins Wort. "Wo sind die Zwillinge?", forderte ich zu wissen und wurde damit vertröstet, dass es ihnen gut ging. "Dad", quengelte ich und wurde dennoch vertröstet. Schon wieder! Unbegeistert verschränkte ich meine Arme vor der Brust und wandte mich von ihm, lief los und marschierte gen Portal rüber. Jenes, dass dann mit Karacho vor meiner Nase zuflog, was mich echt erschrocken hatte. "Fuck it. Was soll das? Ich will gehen", beschwerte ich mich lautstark doch Dad kam hinter mir her. Mit langen, ruhigen Schritten trat er zu mir und das so nah, dass ich den Kopf mal wieder in den Nacken legen musste um ihn anzusehen.. "Das hier ist kein Spaß, Minia. Es geht hier um so vieles und du musst verstehen, dass.." Ich hob die Hand. "Momentchen. Bis eben wusste ich nichts von all dem hier, weil du und Mum es mir hübsch verheimlicht haben. Und? Kommt sie auch gleich um die Ecke und brüllt You re punked oder wie?" Ein Schatten huschte durch das Gesicht meines Vaters und er wirkte zum ersten Mal betroffen. "Deine Mutter ist nicht hier, Minia." "Maaaaaaaaaaaaan , nenn mich gefälligst nicht so. Ich bin kein Kind mehr." Bockig? Kann ich gut. "Deine Mutter weiß von all dem hier nichts mehr. Ein Vergessenszauber, gesprochen von der Ältesten noch vor deiner Geburt. Unwiederbringlich sind all die Erinnerung, die sie an das Land gebunden haben. Wegradiert wie nichts. Also halte sie raus," Wow, da klang aber jemand furchtbar angeschlagen. "Aha, und jetzt willst du mir verklickern, dass es zu ihrem und meinem Besten war, dass du sie damals von Zuhause verjagt hast?" Er nickte, sagte aber nichts. Ich schnaubte. "Klar. Alles nur für uns. Du bist ein beschissener Lügner. All die durchstöhnten Nächte in unserem Haus zeichnen dich lügend, Vater." Er neigte den Kopf zur Seite, wie auch ich es immer tat, wenn ich etwas zu analysieren suchte. "Wirklich? Du behauptest jetzt wirklich, Sex und Liebe sind untrennbar? Du? Wirf mir vor, dass ich meiner Lust nachgegeben habe aber wage es dich ja nicht an dem, was ich für deine Mutter empfinde, rum zu kratzen. Denn das ist eine ganze Etage zu hoch für dich, Kind."

@Percival Montgomery

Wenn man eingesperrt war, hatte man viel Zeit zum nachdenken, Percival jedoch, wollte gar nicht nachdenken, er wollte hier raus, nach Hause- in sein gewohntes Umfeld. Er wollte seiner Tätigkeit als Anwalt nachkommen und das, was er sich aufgebaut hatte, genießen. Mal abgesehen davon, wollte er irgendwann seinen Vater stürzen, hatten sie nicht alle einen dezenten Daddy- Komplex? Montgomery Sr. war ein berühmt, berüchtigter Richter in New York, ein Mann, dessen Ruf ihm vorauseilte, nahezu ein Celebrity in seinem Handwerk, doch kamen sich die beiden Männer immer wieder ins Gehege. Eine Beziehung zwischen Sohn und Eltern gab es nie, in der Hinsicht war Percy eher seinen unzähligen Nannys zugetan, die er der Reihe nach weggeekelt hatte. Wie dem auch sei, seinen Vater am Boden zu sehen, war nur eine kleine, amüsante Zukunftsvision seinerseits, die er unbedingt umsetzen wollte und das natürlich, bevor er wegen irgendwas draufging. Im Moment wusste er nicht, ob dieser Ort sein Grab werden würde, oder ob er am nächsten Tag wieder in einer anderen Umgebung erwachte, nicht wissend was geschehen war. Letzteres nervte ihn tierisch, zu viele pfuschen mittlerweile an seinem Gehirn herum. Was ihn ebenfalls ankotzte: hätte er Tahlia aufgehalten, würden sie nun beide nicht in dieser Misere schweben, oder etwa doch? Wäre es nicht abwendbar gewesen? Hätte man die Medaille nicht flippen können und alles, was nun geschah, war ein unabänderliches Schicksal? Welche Rolle spielte er in alledem? Was ihn am meisten fuchste war die Tatsache, dass er es nicht bereute Tahlia kennengelernt zu haben und oh Himmel, es würde nur zu gut zu ihm passen genau so etwas zu denken und empfinden. In seiner typischen Manie würde er die junge Frau verfluchen, den Plan entwickeln, sie in seinen Keller zu führen und diese Liaison zu beenden, aber nichts dergleichen befleckte seine Gedanken und Zukunftsvisionen. Er spürte eine Idee dessen, was man als Sorge bezeichnen könnte, Sorge um Tahlia- oder Sorge um sich selbst? Jenes konnte er noch nicht wirklich abschätzen, wenn man ein Leben lang nur für sich selbst lebte, war es schwer die Bedürfnisse anderer zu bedienen, doch hatte sich in jener Hinsicht schon einiges getan, ohne dass er es selbst bemerkte. Seinen Beschützerinstinkt hatte die rothaarige Dame zumindest schon erweckt und auch das stimmte ihn unglaublich sauer, denn in dieser Zelle konnte er rein gar nichts tun, als abzuwarten. Ob es an seinem Ego kratzte? Naja.. schwer zu sagen, gäbe es eine Fluchtmöglichkeit, würde er jene nutzen, aber er stand übersinnlichen Naturen gegenüber und konnte auf keinen seiner Helfer zurückgreifen. Ans Aufgeben dachte er jedoch keine Sekunde und er hielt sich an einer positiven Einstellung fest, die ihm einen Anker bot, um all das zu überstehen. War eben jener Anker womöglich Tahlia? Pah, als ob er sich sowas eingestehen würde!
@Tahlia

Das war der Moment, in dem sich meine Augen verengten und ich versuchte in meinem Vater zu lesen. Selbst für mich war das nicht unbedingt immer einfach. Gabriel Knight war einer der Männer, die sich so gut wie niemals in die Karten blicken ließen. Wohl nicht als CEO seines Imperiums, nicht als König einer Welt die ich nicht mal im Ansatz kannte und auch als Vater nicht wirklich oft. Als Dad war eigentlich ziemlich cool, ich habe ihn immer sehr geliebt und auch wenn ich ihm das ein oder andere wirklich übel nahm, was in der Vergangenheit geschehen war, würde das vermutlich niemals das Band zerreissen können, was zwischen uns existiert seit ich denken kann. "Dann erklär es mir doch verdammt nochmal. Du warst über Jahre kaum mehr Zuhause, hast die Zwillinge vor fünf Jahren einfach verschleppt und ich durfte in diesem beschissenen Käfig mein Dasein fristen. Du hast Mum verjagt und ich glaube nicht, dass du weißt wie sehr sie gelitten hat. Hum? Du sagst mir gerade durch die Blume, dass du sie noch liebst. Dann verrate mir mal, warum du zugelassen hast, dass sie sich mit diesem Mann zusammentut. Dass es unsere ganze Familie sprengt. Dad, verdammt! Ich habe die Wahrheit verdient und mehr als das oder nicht? Ich meine, du bist vor ein paar Monaten aufgetaucht, erzählst mir ewig lang davon, dass ich vor der Wandlung stehe, verrätst aber keinen müden Ton, was noch in mir steckt, durch dich! Wieso?" Er nahm mich bei der Hand und führte mich zu den beiden Königsstühlen, ließ mich Platz nehmen und dann gab es erst mal eine gewaltige Geschichte, an deren Ende mir kotzübel wurde. Immer wieder schüttelte ich nur den Kopf und wischte mir schlussendlich eine Träne von den Wangen. "Das wusste ich alles nicht. Es tut mir so leid, Dad", stammelte ich vor mich hin, erhob mich und fiel meinem Dad um den Hals. So verharrte ich einige Minuten lang und spürte deutlich, wie er mir wieder und wieder tröstend über den Rücken streichelte. Es war eine monstermäßige Geschichte, die er mir preis gegeben hatte und das Ende, mögliche Ende, war nichts, was mir wirklich gefiel aber ich verstand, dass es unausweichlich war. "Nun weißt du bescheid, Minia. Es tut mir gleichfalls leid. Mein Egoismus hat all das gebracht und ich versuche wirklich alles gerade zu biegen aber es geht eben nicht ohne das. Und nun? Geh und finde deinen Schuster", neckte er mich amüsiert und die Türen schwangen wieder auf. "Es steht euch frei, euch auf Atlantia nach eurem Gutdünken zu bewegen. Deine Brüder werden bald zurück sein und dann schauen wir, wie es weitergeht. Es steht Percival? So hieß er, nicht wahr? Jedenfalls steht es ihm frei jederzeit zu gehen. Wenn er zu bleiben wünscht, ist dies auch in Ordnung. Aber du musst bleiben bis es vorbei ist." Ich nickte nur und verabschiedete mich dann. Leicht schwankend. ob all des neuen Wissens verließ ich das Schloss, umrundete es zur Hälfte bis ich am Strand angelangt war. Dort trat ich an das wunderschöne Gemäuer und tat, was mein Dad mir aufgetragen hatte. Keine zwei Sekunden später begann die Wand zu zerbröseln, sah aus wie Sand, den man durch die Hand auf den Boden fließen ließ und dahinter wurde ein Raum sichtbar und mit ihm auch Percival. Erleichtert as fuck stürmte ich hinein und fiel ihm um den Hals. "Geht es dir gut? Sag mir, dass du okay bist"


@Percival Montgomery

Während er seine Zeit in diesem seltsamen Gefängnis fristete, sich gegen die aufsteigende Wut wehrte und versuchte möglichst rational zu bleiben, hatte er auch abschweifende Gedanken, mit welchen er kaum etwas anfangen konnte. Es war eine tiefe Resignation die durch seinen Gedankenpalast sirrte und die Einsicht, dass er wohl nicht befähigt war, sich in diesen Sphäre zu bewegen. Er hatte es sich indirekt zur Aufgabe gemacht Tahlia zu beschützen, doch er konnte sie weder vor der ersten Attacke, noch vor der zweiten schützen, seine Hände waren gebunden und am Ende hatte man ihn weggesperrt, unwissend, was mit der jungen Frau geschehen war. Es kratzte an seinem Ego und gewissermaßen auch an Emotionen, die er meinte gar nicht zu besitzen. Und jetzt? Sollte er sich in Selbstmitleid suhlen? Nein, das war gewiss nicht seins, das war auch kein Charakterzug den er innehalten wollte. Es war ein Versagen und er gehörte zu den Menschen, die mit Kontrollverlust und Versagen keineswegs umgehen konnten. Er mochte dieses Mädchen, es waren definitiv irgendwelche Gefühle vorhanden, aber eben jene konnte er nicht deuten. Doch machte es überhaupt Sinn zu versuchen diese Regungen zu erforschen und zu analysieren, wenn man ohnehin niemals ein Bestandteil der übersinnlichen Gattung sein könnte? Ein einfacher, menschlicher Lakai Lucifers, der weder romantisch versiert war, noch ein Ritter in schillernder Rüstung, der seine Maid aus jeder erdenklichen Situation retten konnte- für ihn stand sein eigenes Leben an erster Stelle. Seine Karriere, die sadistische Neigung, sein Seelenheil, wie könnte da eine andere Person Platz haben oder reinpassen? Mal ganz ehrlich, er konnte ihr doch keinesfalls gerecht werden, wie sagte man so schön? Sie hatte etwas Besseres verdient? Auch wenn Percy sehr viel von sich selbst hielt, wenn er sich als Alpha Dreibeiner bezeichnete und jenes auch auslebte, wusste er insgeheim, dass er kein Paradepartner oder Liebhaber war und nahezu nicht im Stande war eine etwaige Partnerin auf Händen zu tragen. Während er noch weitere Gedankengänge in seinem Kopf sponn, rieselte plötzlich erneut Sand von den Wänden und er nahm natürlich sofort Abstand. Als schließlich Tahlia in seine Arme sprang, war er zunächst skeptisch und verwirrt. Nur kurz drückte er sie fest an sich, es war gewissermaßen eine Erleichterung zu wissen, dass sie unversehrt und am Leben war, aber dann nahm er schon wieder Abstand und musterte sie mit verengten Augen. “Natürlich.. es ist alles okay. Ich wüsste nur gerne, wen ich anzeigen kann.. immerhin haben wir es hier mit Körperverletzung und Entführung zu tun.” Zeterte er zähneknirschend. “Vielleicht solltest auch du dir einen Anwalt nehmen..” Stirnrunzelnd tastete er nach ihrer Kleidung und schüttelte den Kopf. “Was ist das alles hier.. diese Kleidung, Magie.. wo sind wir und was soll dieses ganze Drama? Und warum zum Teufel dringt man in Hotelzimmer ein, während wir uns paaren? Das ist ein tiefes Eindringen in unsere Privatsphäre!” Kurzerhand schritt er hinaus und schüttelte erneut den Kopf. “Das ist nicht die Erde, wie ich sie kenne.. auch nicht die Hölle und ich nehme mal an, vom Himmel sind wir auch weit entfernt. Gut, ich schätze, ich brauche Antworten.” Fragend drehte er sich zu ihr um. Abwartend.
@Tahlia

So natürlich fand ich das alles gar nicht. Bei mir war nichts mehr okay und vermutlich spiegelte ich das auf ihn? Möglich. Aber ich war wirklich irre erleichtert zu sehen, dass er wohlauf war. Genervt, klar, sauer, vermutlich auch aber eben noch heil. Kurz hielt ich inne, als mir bewusst wurde, dass es mich eigentlich nie zuvor so dermaßen geschert hatte, ob es jemandem gut ging. Für gewöhnlich, wenn es um sowas ging, sah ich nach ob der oder die noch stand und wenn ja, genügte mir das eigentlich auch schon. Doch in seinem Fall war das einfach grundliegend anders. Dass er gleich mit Anzeigen um sich werfen wollte, verstand ich total aber der Gedanke, wie er einen König hinhängen wollte, ließ mich schmunzeln. Ich ging ihm nach, als er den Raum verließ, trat mit ihm in die Sonne und legte meine Arme um mich herum. "Zuerst, der Zeitpunkt war beschissen ohne Ende. Ich wünschte, es hätte eine einfache Einladung gegeben. Gut, der wäre ich vermutlich nicht gefolgt aber.." kurz schüttelte ich den Kopf, blähte die Wangen auf denn es war einfach müßig darüber zu sinnieren. "Egal. Also, ich muss dir echt einiges erzählen und ich bin ziemlich durcheinander. Ich denke aber, dass du eine Entschuldigung für all das hier verdienst. Ich weiß nicht, warum man das so aufgezogen hat aber du hast Recht. Wir sind nicht mehr dort, wo wir waren. Dies ist wohl das Königreich Atlantia. Hoheitsgebiet der Nymphen und wohl Stammsitz meiner Ahnen. Also Anzeige schalten? Ich wäre dabei!" Ich versuchte dem Ganzen irgendwie was Gutes abzuringen aber es fiel mir eben noch sehr schwer. Kein Wunder nach all dem, was ich an den Kopf geklatscht bekommen habe. "Ich habe wohl, durch das Betreten des Meeres auf Bali etwas aus dem Gleichgewicht gebracht, weswegen mein Vater, der übrigens hier ist, veranlasste, dass man uns holt. Ellenlange Geschichte. Long Story short? Ich bin ein Unding in der Geschichte und durch meine Brüder ist das Chaos wohl perfekt geworden. Jedenfalls ist die Sachlage wohl, dass in mir sowas wie eine Nymphe Atlantias steckt, mit dem Blut der Königsmagie, was auch den Wasserscheiß erklärt den ich anzetteln kann. Und da das Gleichgewicht der Kräfte aus den Fugen ist, weil ich gar nicht hier, geschweige denn am Portal auf Bali hätte sein dürfte, habe ich nun die Arschkarte gezogen und muss hier bleiben bis der Nachfolger auserwählt wurde. Ganz hab ich das auch noch nicht kapiert und es gefällt mir keinesfalls aber was ich weiß ist, dass ich zwar bleiben muss, es dir aber freisteht zu gehen, falls du das willst." Ich legte eine kurze Pause ein, um seine Mimik zu mustern und schob dann hinterher. "Mir wäre lieber, wenn du bleiben würdest. Ich weiß, dass das viel verlangt ist aber ich.." Na, wie sollte ich das jetzt sagen? Dass ich eine Heidenangst vor allem hatte, was nun wohl kommen musste? Dass ich mich einfach sicherer fühlte, wenn er in der Nähe war? Dass ich ihn nicht gehen lassen wollte? Dies und ganz sicher noch ein paar andere, verdammt gute Gründe aber was sagte ich schlussendlich? "...traue dem Braten nicht und du bist der Einzige, dem ich vertraue." Familie hin oder her aber das war einfach eine unumstössliche Tatsache.

@Percival Montgomery

“Der du nicht gefolgt wärest,” äußerte er nahezu zeitgleich auf die obligate Einladung bezogen, die es niemals gab. “Und trotzdem war all der Trubel meiner Meinung nach absolut übertrieben. An die meisten Sachen kann ich mich nicht mal mehr erinnern und langsam nervt es mich gewaltig, wenn irgendwelche übermächtigen Naturen etwas in meinem Hirn blockieren oder meine Erinnerungsfähigkeiten schwächen. Also war dieser Sand tatsächlich eine Art Droge.. warum haben sie uns nicht sofort mitgenommen? Warum erst Stunden später?” Es mussten der Logik nach Stunden vergangen sein, denn als sie übereinander herfielen, war es bereits am Dämmern. “Und mal ganz ehrlich? Beim Sex ausgeknockt werden, während ich noch in dir bin, also das ist wahrlich die Krönung und genau genommen sehr perfide, pervers und abartig!” Sagte eben jener 'Mensch', der jegliche Art von Humanoiden in seinem Keller.. naja- egal! “Wie dem auch sei, das ganze ist ja nicht auf deinen Mist gewachsen, beziehungsweise zwar wegen dir, aber es gab anscheinend keine andere Wahl, mal abgesehen davon, wie man uns hierher gebracht hat.” Und daran konnte er schlicht kein gutes Haar lassen, es empörte ihn zusehends. “Mischwesen also.. in Ordnung, das habe ich verstanden, dass war ja sogesehen auch eine Idee unsererseits, als es bei dir mit dieser Aussaugerei losging. Aber ich frage mich gerade, warum du indirekt dafür bestraft wirst, dass dein Vater- dem das Ganze wahrscheinlich nicht fremd war, dennoch ein Kind mit einem anderen Wesen zeugt und den Gefahren strotzt.” Er atmete leise auf und knirschte mit den Zähnen. “Liebe huh? Liebe ließ ihn unvorsichtig werden? Trotzdem! Man klärt dich nicht auf und wirft dich ins eiskalte Wasser, dass ist so oder so meiner Meinung nach verwerflich.” Würde er dem besagten Vater, König, whatsoever, gerade am liebsten eine knallen? Jaa oh ja! Wusste er, dass er keine Chance hatte? Ebenfalls ja. “Atlantia? Hat das irgendwas mit dem sagenumwobenen Atlantis zu tun, oder ist das wieder etwas anderes?” Hakte er ob ihrer weiteren Erklärungen nach. Dann jedoch schwieg er eine Weile, sah sich etwas um und resümierte gedanklich vor sich hin. Erneut bat sie ihn um seinen Beistand, offenbarte ihm sogar, dass sie ihm- nur ihm, vertraute. Er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte und schüttelte zunächst den Kopf. “Dumm Tahlia, mir zu vertrauen ist dumm, da hätte ich dich smarter eingeschätzt.” Warf er ihr murrend an den Kopf, während ein Augenlid nervös zuckte. Wenige Minuten später zuckte er schließlich mit den Schultern. “Vielleicht können wir diese Suche nach einem Nachfolger auch etwas vorantreiben. Es dürfte ja schon allein ein Dorn im Auge sein, wenn wir gemeinsam hier durch die Gegend flanieren. Aber eines sage ich dir, wenn ich mit einer Zwangsheirat mit irgendeinem Fisch und dir konfrontiert werde und nicht sehe, dass ich die Situation auflösen kann, bin ich weg!” Dass musste er sich dann wirklich nicht geben, denn was sollte er dann ausrichten? Tahlia entführen,- schwierig, rational gesehen hatte er keinerlei Macht in dieser Welt. “Ich nehme mal an, es gibt hier keine Telefone, mit denen ich nach Hause telefonieren kann?” Die Parallelen zu dem Film IT, waren gewollt, denn er fühlte sich tatsächlich gerade wie ein Außerirdischer. “Wo werden wir leben? Was sind die Regeln? Ich schätze, wenn ich hier existieren soll, werde ich mich wohl an irgendwas halten müssen.. und was deinen Vater betrifft, konfrontiere mich besser nicht sofort mit ihm. Meine Fäuste kribbeln..”

@Tahlia
Die Meerjungzicke

"War es wohl. Oder viel mehr, bei uns, weil wir menschlich unterwegs sind, wirkte es wie eine Droge. Warum dieses Zeitfenster? Keine Ahnung, danach habe ich tatsächlich gar nicht gefragt", musste ich dann feststellen. Heiliges Kanonenrohr, ich hatte unzählige Fragen nicht gestellt, die ich hätte stellen sollen. Zu meiner Verteidigung? Mein gesamtes Weltbild wurde kurzerhand in Einzelteile zerlegt und irgendwo zwischen dem Verstehen, dem Umsetzen und dem Fühlen war ich wohl verloren gegangen. Als Percy das Bild in mir hochholte von dem Moment, als wir miteinander geschlafen hatten, verdrängte ich kurzfristig diesen katastrophalen Break dessen und tauchte kurzzeitig in das Feeling, dass er mir dabei verpasst hatte. Obgleich es hinter ebenso einem Schleier verhüllt war, wie auch der restliche Tag, der sich anfühlte als hätte man einen ganz merkwürdigen Film geschaut, spürte ich dennoch wie gut und richtig sich das angefühlt hatte. "Liebe?", warf ich bei seiner Überlegung dazwischen und überging die Tatsache, dass es zwar nicht meine Idee aber dennoch irgendwie meine Schuld gewesen war. Nagte an mir, ziemlich sogar. "Keine Ahnung? Ich weiß nur, dass Atlantia eben den Job hat das Gleichgewicht der Ozeane aufrecht zu erhalten und all den Mist. Mit Atlantis hab ich mich ehrlicherweise nie beschäftigt", gab ich offen zu und spürte eine Art kleinen Stich, als er anbrachte das es nicht schlau wäre ihm zu vertrauen. Ich sah es dennoch anders. Und gut, möglicherweise würde es mir irgendwann mal das Genick brechen aber wenn ich aus meiner Haut könnte, wäre ich wohl Formwandler oder Hautwechsler geworden? Ich sah ihn schweigend an, sagte dazu einfach nichts, weil ich ganz genau wusste wann es zum Scheitern verurteilt war mit ihm zu diskutieren. Mein Schweigen ließ ihn aber weiterreden und was er dann sagte, ließ mich doch kurzzeitig etwas Schmunzeln. "Einen Fisch? Ewwww! Heiraten? Noch mehr eeewww", kommentierte ich das und überlegte, warum ihn das überhaupt stören sollte? Immerhin machte er Anträge zum Spaß und betonte ja immer wieder, dass er zu keinem tieferen Gefühl fähig war, also mir gegenüber. Also, ach fuck it, ihr wisst was ich meine. "Aber wenn die sowas vorhaben sollten, sind wir beide weg. Dann pfeif ich auf alles", weil ich mich never ever zwangsverheiraten lassen würde. Für kein Heil dieser Welt. Ich marschierte einige Schritte gen Wasser runter und zuckte mit den Schultern. "Mein Vater sagte, dass Atlantia technologisch wohl unserer Welt voraus wäre, also schätze ich mal, dass es ganz sicher eine Option geben muss. Ob das Telefone sind? Keine Ahnung. Er sagte jedenfalls auch, dass oben im Südflügel für uns Gemächer hergerichtet seien und wir uns erstmal einfinden sollen. Von irgendwelchen Regeln hat er nichts gesagt. Und wie meinst du das mit Flanieren? Für den Augenblick hab ich das Gefühl, als würde nicht nur mein Kopf tausend Tonnen wiegen und ich würde gerade einfach gerne eine Weile lang einfach hier nur sitzen und das alles mal umwälzen. Ich meine, Bämm, mein ganzes Leben ist nichts mehr, als eine schräge Geschichte, die Hollywood sicherlich ablehnen würde. Weißt du was ich meine?" Ich ließ mich tatsächlich im Sand nieder, blickte auf dieses seicht türkisfarbene und doch scheinbar kristallklare Wasser und fühlte mich schlagartig, als wäre ich zu einer Miniatur geschrumpft, die man unter eine Pressstanze gestellt hatte. Immer drauf wartend, dass das Gewicht von oben runterklatschte und mich zu Brei verarbeitet.

@Percival Montgomery