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EVERYBODYS HAPPYPLACE » Lebe liebe ungewöhnlich / Play aus dem Cove


Wir, Murphy, Lola und Lucifer - das Team von World of Vengeance, freuen uns, dass du zu uns gefunden hast. Nimm dir ein Ravenbier und schau dich ganz in Ruhe um. Scheu dich nicht uns zu schreiben, wenn du Fragen hast, wir sind gern für dich da. Talk to you soon.




IN THE SPRING 2032, I RETURNED TO NEW ORLEANS, AND AS SOON AS I SMELLED THE AIR, I KNEW I WAS HOME. IT WAS RICH, ALMOST SWEET, LIKE THE SCENT OF JASMINE AND ROSES AROUND OUR OLD COURTYARD. I WALKED THE STREETS, SAVORING THAT LONG LOST PERFUME. THE FIRST THING YOU NOTICE ABOUT NEW ORLEANS ARE THE BURYING GROUNDS - THE CEMETERIES - AND THEY'RE A COLD PROPOSITION, ONE OF THE BEST THINGS THERE ARE HERE. GOING BY, YOU TRY TO BE AS QUIET AS POSSIBLE, BETTER TO LET THEM SLEEP. GREEK, ROMAN, SEPULCHRES- PALATIAL MAUSOLEUMS MADE TO ORDER, PHANTOMESQUE, SIGNS AND SYMBOLS OF HIDDEN DECAY - GHOSTS OF WOMEN AND MEN WHO HAVE SINNED AND WHO'VE DIED AND ARE NOW LIVING IN TOMBS.


#1

Lebe liebe ungewöhnlich / Play aus dem Cove

in EVERYBODYS HAPPYPLACE 30.12.2023 17:00
von Fhenris | 116 Beiträge
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Beschäftigung: Atmen, Leben, Überleben
Beziehungsstatus vergeben
Gesinnung we shall see
Rassenzugehörigkeit Vampir-Wolfs-Mix (Hybrid)
Neigung Homosexuell
Rudel nope - dafür aber einen kleinen Freak

Eddie:
New York.. oof.. diese Stadt war kaum zu beschreiben. Ein Sündenpfuhl, in dem sich nahezu alles tummelte. Edward stammte aus einem kleinen Kaff in dem sich Fuchs und Hase gute Nacht sagten, bevor der Hase die Flucht ergriff und der Fuchs zur Jagd ansetzte. Jetzt hatte er es mit einer sozialen Materie zu tun, die ihn gelegentlich an seine Grenzen brachte und er landete nicht selten in Ecken, die man eigentlich besser meiden sollte. Der alte Mann, der ihm Obhut bot, hatte sich für eine Woche verabschiedet, besonders offen war er nicht, dementsprechend gab es nie detaillierte Informationen über seinen Lebensstil. Edward war viel zu dankbar, um die Streben des Mannes in Frage zu stellen, er lebte temporär einfach in den Tag hinein, genoss seine Freiheit und versuchte durch seine Straßenmusik etwas Geld zu verdienen. Sein Ziel war es, weiterhin ein erfolgreicher Musiker zu werden, egal ob er einen Platz in einer kleinen Band fand, oder als Solokünstler agierte und dieses Ziel verfolgte er mit einem manischen Ehrgeiz. Seine Stimme schien die Menschen zu bewegen, irgendwas löste er in ihnen aus, dass konnte er an den Reaktionen und Augen seiner Zuhörer erkennen, doch auch diese Gegebenheiten hinterfragte er nicht, er war viel zu sehr damit beschäftigt sich selbst zu finden und diesen Ort zu seiner temporären Heimat zu machen. Hin und wieder erkannte man ihn; nicht wegen seinem Talent, sondern wegen dem einstigen Mordfall, der mehrere Monate lang nahezu jede mediale Plattform befleckte. Einige glaubten noch immer nicht an seine Unschuld, auch wenn sie ihn nicht kannten, wahrscheinlich rankten sich um ihn gar irgendwelche blasierten Verschwörungstheorien, aber damit musste er nun eben leben. Seinen Stil veränderte er nicht, er wollte sich nicht mehr verstecken oder ständig rechtfertigen, Eddie setzte wie immer auf Freundlichkeit und Abstand und zumeist ließ man ihn nach mehreren spitzen Bemerkungen in Ruhe.

In dieser Nacht meinte es der Wettergott nicht besonders gut mit ihm, dicke Schneeflocken tanzten über der Stadt und hüllten sie in eine eiskalte, weiße Decke. Einerseits ein atemberaubender Anblick, andererseits eine wahre, körperliche Tortur, denn er konnte die Gitarre, die er als harmonische Begleitung nutzte, kaum berühren, ohne sich dabei die Fingerkuppen abzufrieren. Kurz vor Mitternacht gab er schließlich auf, verstaute seine ‘Daisy’ in ihrem Rucksack und schlenderte durch die schneebedeckten Straßen. Das hektische Partyvolk stresste ihn, weswegen er schließlich die dunklen Gassen bevorzugte und sich dort interessiert umsah. Er war so fasziniert von den zwielichtigen Gestalten, die ihn dort mit leeren Blicken taxierten, dass er sich von der Atmosphäre einfangen ließ und schließlich die Orientierung verlor. Es dauerte nicht lange und er strandete in einer Sackgasse. Der Bass von mittelalterlichen Klängen ließ den Boden unter seinen Füßen vibrieren und der Geruch von Alkohol und Zigaretten stieg ihm in die Nase. Anscheinend war er am Hinterausgang eines Insider Clubs gelandet aber er versuchte es erst gar nicht sich Einlass zu verschaffen, in seinem Alter waren die meisten Etablissements erst ab 21. betretbar und er akzeptierte diese Tugend, auch wenn es ihm verdammt schwer fiel. In einer neuen Stadt wollte er sich zunächst nicht mit der Justiz anlegen, das könnte bei seinem Glück nach hinten losgehen. Während er im Stillen überlegte, welchen Weg er nun einschlagen sollte, entdeckte er in einer dunklen Ecke die Silhouette einer fremden Person. Creepy.. aber irgendwie auch geheimnisvoll. Er war von Natur aus ein recht naives Kerlchen, doch versuchte er offensichtlich gefährlichen Situationen in der Regel aus dem Weg zu gehen, diesmal wurde er von eben jener gar magisch angezogen und er näherte sich der ominösen Person langsam an.

“Mal ganz ernst..das ist jetzt wie in einem schlechten Horrorfilm.” Ein feistes Lächeln parierte seine Lippen, er baute sich direkt vor dem größeren Kerl auf und musterte diesen unverhohlen. “Ich habe mich irgendwie ein bisschen verirrt.. hast du vielleicht eine Idee, wie ich die nächste Hauptstraße erreiche, ohne in irgendwelche Bandenkriege oder Drogenexzesse rein zu tapsen? Ich glaube, mir steht es heute nicht nach einer ausgedehnten Flucht oder irrwitzigen Wortgefechten mit Junkies.” Mal im Ernst, der Typ wirkte nicht besonders vertrauenswürdig, das Gegenteil war sogar der Fall, aber anstatt zur besagten Flucht anzusetzen, fühlte er sich ungemein angezogen von dieser suspekten Gestalt und hielt weiterhin inne. “Redest du nicht? Sprichst du eine andere Sprache? Ich hatte mal einen Crashkurs in Gebärden.. hm.” Seine Gesten jedoch bedeuteten höchsten so etwas wie: Hallo, Essen, Mond, Toilette und Gassi gehen. “Okay, lassen wir das, ich bin Eddie und ich will mich gar nicht groß aufdrängen, lediglich nicht erfrieren.” Sein Lächeln wurde offener und er harrte geduldig aus, ohne dem Fremden jedwede Bedrohung zu suggerieren.



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#2

RE: Lebe liebe ungewöhnlich / Play aus dem Cove

in EVERYBODYS HAPPYPLACE 30.12.2023 17:01
von Fhenris | 116 Beiträge
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Fhenris:
Jetzt trieb ich mich schon seit ein paar wenigen Tagen hier rum, und meine Bilanz könnte nicht unbefriedigender sein. Die Gegend war einfach nur unübersichtlich, und die Infos über den hiesigen Straßenfunk mehr als nur spärlich. Ich hatte bislang weder ´ne Bar gefunden, wo man für Geld kämpfen konnte - noch hatte ich ´nen passenden Unterschlupf gefunden, wo ich mich tagsüber zurückziehen konnte. Dementsprechend verliefen die Nächte noch relativ chaotisch - Geld, Essen und Trinken organisieren, die Gegend erkunden, den Kick suchen und überleben. Spätestens zum Sonnenaufgang brauchte ich natürlich auch wieder ´nen Platz für den Tag.
Tja; so ein Vagabunden-Leben kann durchaus stressig und verplant sein - weshalb ich zuweilen immer wieder in irgendwelchen Lokalitäten meinen Ausgleich suchte; in Form von lauter Musik und Alkohol. Dass diese Aufenthalte mir natürlich auch kurzweilig Schutz vor der Kälte boten, war ein nicht zu verachtender Nebeneffekt.

Heute meinte es die Dunkelheit zur Abwechslung mal gut mit mir. Nicht nur, dass ich mir etwas Geld besorgen konnte; wenn auch auf zwielichtige Art und Weise - ich hatte ´ne Bar gefunden, wo sowohl das Ambiente, wie auch die Musik dem Mittelalter entsprach. Ok, zugebenermaßen war die Musik eher ´nen wilder Mix aus Punk, Folk und Rock. Nachdem ich mich drinnen der Musik und dem Alkohol hingegeben hatte, war es an der Zeit, wieder für etwas frische Luft in meinen Lungen zu sorgen. Denn ein kleiner Nachteil dieser Spelunken war, dass sie zumeist überfüllt waren, und Menschen-Ansammlungen oftmals meine Massen-Inkompatibilität hervorriefen. Und da ich nicht jeden Depp direkt umnieten konnte, brauchte es kleine Auszeiten zum Durch-Atmen - vorzugsweise fernab irgendwelcher Idioten..
Dumm nur, wenn diese der Meinung waren, mir hinterherlaufen zu müssen. Denn just in dem Moment, wo ich imaginär bis 1000 zählte, um nicht dem nervigen Deppen an der Bar sein Dauer-Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen, kommt ein weiterer ums Eck. FUCK; was war denn heute los?! Stand auf meiner Stirn Idioten-Anlegestelle?!, fragte ich mich gedanklich - und musterte den Typen vor mir. Nicht nur, dass er verdammt jung aussah - seine Art, mit mir in den Kontakt zu treten, schrie regelrecht nach naiver Unschuld. "Sehe ich aus wie die Auskunft?!"; beantwortete ich seine indirekte Frage mit einer Gegen-Frage. "aber im Zweifelfall würde ich immer dem Licht folgen ... denn für gewöhnlich sind die Hauptstraßen besser beleuchtet, als solche Orte wie dieser hier", schob ich dann doch noch ´nen kleinen Tipp hinterher und bot ihm somit das irrwitzige Wortgefecht eines Junkies - ohne ein solcher zu sein. Auf die anderen Punkte ging ich vorerst nicht ein - da ich einfach keine Lust auf Small-Talk hatte. Obwohl?! Vielleicht sollte ich doch noch etwas sagen - einfach nur, um den Kleinen ein wenig in seinem Rede-Schwall auszubremsen. Gedacht, getan: "Es kann halt nicht jeder ´ne Laber-Tasche sein ... und gegen die Kälte hilft hier draußen nur Bewegung ... also steh nicht dumm rum", gab ich dem Jungspund sogar noch ´nen Ratschlag hinsichtlich des Schneefalls.



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#3

RE: Lebe liebe ungewöhnlich / Play aus dem Cove

in EVERYBODYS HAPPYPLACE 30.12.2023 17:02
von Fhenris | 116 Beiträge
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Eddie:
Und dann kam Eddie: ein lustiger Vergleich zu einem ähnlich klingenden Film- einer Komödie aus den 90ern und Eddie spielte wie immer eine naive, völlig flatterhafte Nebenrolle. Auch wenn es nicht so wirkte, war Edward recht schüchtern, wenn es um Fremde ging, es war nicht seine Art, die Menschen einfach anzuquatschen, aber in einer Stadt wie dieser, musste man eben gelegentlich über seinen Schatten springen. Er hatte nicht mit verständnisvollen, warmen Worten gerechnet, - sein Gegenüber suggerierte allein durch seine Abwehrhaltung das glatte Gegenteil, aber irgendwas strahlte dieser aus und genau das löste Augenblicklich alle geistigen Blockaden die sich über all die Jahre in Eddie manifestiert hatten. “Nein, nicht wirklich.. die Auskunft würde ich mir anders vorstellen, aber du siehst aus wie ein menschliches Wesen, dass seine Lippen und seine Stimmbänder durchaus nutzen könnte, um mir Antworten zu geben.” Anstatt dass es ihn aus der Bahn warf, amüsierte ihn die Reaktion des Fremden sichtlich. Jedes plumpe Wort saugte er förmlich in sich auf und wandelte es in seinem Kopf in ein positives, freundliches Echo um. “Dem Licht folgen, so so.. das letzte Mal als ich solch einem Tipp nachgegangen bin, fand ich mich in einem Seminar der Scientology wieder. Zugegeben, es war ziemlich interessant, aber seitdem bekomme ich ständig irgendwelche Einladungen und Postkarten zugesendet.” Es war ihm egal, ob den anderen diese kleine Anekdote interessierte, er redete einfach wie ihm der Mund gewachsen war, ohne Scham und bizarrer Weise auch ohne Angst.

“Nein, im Ernst, jetzt? Hauptstraßen sind besser beleuchtet als kleine, verruchte Gassen? Darauf wäre ich niemals selbst gekommen, nur leider bringt mir diese Information im Augenblick herzlich wenig, es sei denn ich würde mir die Mühe machen, jegliche Sackgassen in meine kleine unfreiwillige Schnitzeljagd einzubauen, um endlich irgendwann wieder in belebte Sphären vorzudringen.” Oho, ohje. Manchmal wäre ein Waffenschein für sein Mundwerk gar keine schlechte Idee. Die schüchterne Variante seinerseits wäre vielleicht eher angebracht, doch stattdessen feuerte er lieber seinen angeborenen Sarkasmus ab. “Und es kann auch nicht jeder ein Klugscheisser sein. Ich habe nicht erwartet, dass du mich auf Händen zu irgendeiner Straße trägst oder mir den roten Teppich der Freundlichkeit ausrollst, aber weißt du, was mir gerade in den Sinn kommt? Dass ich dir gerne noch eine Weile lang erhalten bleibe, einfach weil ich dieses Gespräch unglaublich nährend für den Verstand finde und ich von dir sicherlich noch sehr viel lernen kann. Vor allem, wie man sich bei kaltem Wetter zu verhalten hat, all das hätte ich mir niemals denken können! Ich bin ein Glückspilz! Was würde ich ohne deine großzügige Hilfe nur machen? Ach ja, warte.. als Labertasche kenne ich die Antwort ja schon; ich würde kläglich erfrieren und womöglich sogar meine spitze Zunge verlieren.”

Ein provokantes Lächeln zeichnete sich auf seinen leicht bläulichen Lippen ab. Etwas gutes hatte dieser verbale Schlagabtausch, er spürte die Kälte nicht mehr und auch wenn sich die feinen Härchen in seinem Nacken warnend aufstellten, fuhr er fort. “Deinen Namen möchtest du also nicht nennen? Hast du etwas zu verbergen, oder hüllst du dich gerne in den Mantel der Verschwiegenheit? Zum Thema dumm rumstehen. Wie soll ich denn deiner Meinung nach dastehen? In etwa so?” Grinsend stemmte er beide Hände in die Hüfte und ließ eben jene schwungvoll nach rechts schwingen. “Lieber verrucht frech oder gefällt dir eine Kampfstellung besser?” Das wäre jetzt der passende Moment, um ganz schnell die Flucht zu ergreifen, wenn du so weitermachst, dann fängst du dir noch eine ein und dann kannst du die nächsten Tage auf der Straße vergessen. Nah! C’est la vie, durch die heutigen Einnahmen könnte ich mir einen Aufenthalt im Krankenhaus leisten.



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#4

RE: Lebe liebe ungewöhnlich / Play aus dem Cove

in EVERYBODYS HAPPYPLACE 30.12.2023 17:03
von Fhenris | 116 Beiträge
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Fhenris:
Hatte ich die Hoffnung, dass mit meiner kurzgefassten und leicht sarkastisch-formulierten Antwort, das Thema "nervtötende Kommunikation mit der Menschen-Welt", erledigt sei, so wurde ich eines besseren belehrt. Nicht nur, dass ich in meinem Denken bezüglich vergeblicher Hoffnung erneut bestätigt wurde - der Kleine entpuppte sich immer mehr zur Härte-Prüfung. Denn eigentlich hatte ich vorgehabt, die heutige Nacht ohne den Einsatz meiner Fäuste zu durchstehen - schließlich konnte, bzw. sollte ich nicht jede Nacht in schlagfreudiger Manier beenden. Andererseits war es keineswegs überraschend; denn die Nächte ohne irgendwelche Diskussionen, Streitigkeiten oder Schlägereien hatten defacto Seltenheitswert. Und selbst jene gab es nur, wenn ich zu lädiert war, um loszuziehen.

Dennoch versuchte ich mich gerade zurückzuhalten und unterdrückte den Impuls, den Kleinen direkt gegen die nächste Wand zu donnern. Aber dieses Vorhaben wurde, wie bereits erwähnt, durch das namenlose Etwas vor mir, erheblich ins Schwanken gebracht. Obwohl; so namenlos war der Kleine eigentlich nicht - er hatte sich ja vorgestellt. Irgendetwas mit E, fiel mir ein und ich ging kurz einige mögliche Namen durch, die mit E begannen: Emil, Erik, Eduard, Eddie - genau, das war es; sein Name war Eddie. Während ich noch mit der gedanklichen Re-Konstruktion seines Namens beschäftigt war, laberte der Kleine irgendetwas von Scientologie, ominösen Brief-Verkehr und der Verbindung zu meiner Licht-Folgerei-These.
Angesichts dessen, dass der Kleine sich entweder selber gerne reden hörte oder einfach zu dämlich war, seinen Worten irgendeine Form von Logik beizufügen, schüttelte ich nur genervt meinen Kopf. NOPE; ich war defacto zu nüchtern für irgendwelche Kummerkasten-Spiele oder Beicht-Stuhl-Varianten. Vor allem aber fehlte mir das nötige Interesse, um mich mit irgendwelchen Leuten über belanglose Themen zu unterhalten. "Dann hättest du deine Frage präziser stellen sollen ... beispielsweise, wie der schnellste Weg zur nächsten Hauptstraße ist ... kurz und bündig", kommentierte ich Eddies unterschwelligen Vorwurf, dass er mit meiner Antwort nichts anfangen konnte - ohne ihm nun eine genauere Auskunft zu geben.

“Mein Name tut hier auch nichts zur Sache ... denn er wird dir nicht den Weg leuchten", wehrte ich die Versuche des Kleinen ab, ihm meinen Namen zu nennen - nicht, weil dieser ein Geheimnis war, sondern vielmehr, weil ich keinen Grund darin sah. Warum auch; ich kannte ihn nicht und hatte auch nicht vor, ihn kennenzulernen. NOPE; never ever und niemals nicht. Bekanntschaften jeglicher Art brachten nur Ärger mit sich - und Eddie schien dieses eindeutig zu bestätigen. Mit jedem weiteren Wort, welches scheinbar ungefiltert seinen Mund verließ, wurde meine Stimmung immer mieser.
Doch als der Kleine meinte, mich immer weiter provozieren zu müssen, gab ich ihm das, was er augenscheinlich brauchte. Eine freundlich-aggressive Begegnung mit dem Gemäuer in seinem Rücken. "Kleiner, wenn du nicht endlich deine Klappe hältst, sind die von dir befürchteten Bandenkriege oder Drogenexzesse dein kleinstes Problem", knurrte ich ihm leise drohend ins Ohr - während ich ihn unsanft gegen die Mauer drängte. "Vor allem solltest du nicht einen auf laszives Flittchen machen - dass könnte zwielichtige Leute dazu verleiten, dich beim Wort zu nehmen und dir nicht nur das Maul zu stopfen", gab ich ihn, warum auch immer, noch eine Warnung zu seinem eigenen Schutz mit - die sogar irgendwie ernst gemeint war.

Kurz trafen sich unsere Blicke: der eine genervt, gereizt und aggressiv und der andere frech, herausfordernd - aber auch irgendwie ängstlich. Letzteres ließ mich innehalten - wollte ich doch meinen Worten noch mit der Faust etwas Nachdruck verleihen. Aber irgendetwas in Eddies Blick hielt mich davon ab.
Ebenso schnell, wie ich ihn an die Wand gedonnert hatte, ging ich auch wieder auf Distanz - und ließ ihn dabei schlichtweg zu Boden fallen. Mit einer gewissen Arroganz im Blick warf ich ihm noch einen musternden Blick zu, und deutete die Straße runter. "da lang geht´s - und jetzt, verzieh dich endlich"



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#5

RE: Lebe liebe ungewöhnlich / Play aus dem Cove

in EVERYBODYS HAPPYPLACE 30.12.2023 17:03
von Fhenris | 116 Beiträge
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Eddie:
Eddie hatte schon immer ein Händchen dafür in Situationen zu geraten, die eigentlich über seine Grenzen hinaus gingen. In Fettnäpfchen trat er täglich, doch anstatt daraus zu lernen, entwickelte er den manischen Drang, seinen Mann zu stehen. Er wollte sich nie wieder von irgendwem klein halten lassen oder wie ein devotes Blümchen ‘Rühr mich nicht an’, mit gesenktem Kopf von dannen ziehen. Komischerweise verspürte er keine Angst und das obwohl er sich in einer brenzlichen Lage befand, nichts drang in sein inneres Alarmsystem vor und das schürte seinen Redeschwall erst recht an. Stattdessen- oh Wunder, war er auch noch von dieser griesgrämigen Gestalt vor sich fasziniert! “Meine Frage war präzise genug gewählt, um jemanden der etwas mitdenken kann, genau das zu suggerieren, was ich wissen will. Oder was war an ‘Ich habe mich irgendwie ein bisschen verirrt.. hast du vielleicht eine Idee, wie ich die nächste Hauptstraße erreiche, ohne in irgendwelche Bandenkriege oder Drogenexzesse rein zu tapsen?’ so unverständlich?” Eine Ode an sein Kurzzeitgedächtnis, zum Glück konnte er sich noch an jedes verdammte Wort erinnern und rein theoretisch hatte er sein Problem recht präzise geschildert.. mal abgesehen von den anderen Füllwörtern, die er ursprünglich zur Auflockerung genutzt hatte. “Kurz und bündig, klar! Das ist leider nicht immer meine Herangehensweise.”

Leider? Warum eigentlich leider? Achja, natürlich! Weil er sich durch seine freche Art gerade urplötzlich mit dem Rücken gegen eine Wand wiederfand und von einem namenlosen Typ wüst angeknurrt wurde. Dieser Moment triggerte in ihm diverse Erinnerungen an längst vergessene Zeiten. Ein Bulg an starken Kerlen, die einfach aus einer Lust heraus meinten, ihn in eine Ecke drängen zu wollen, damals hatte er nur durch sein Äußeres unfreiwillig Freischeine verteilt ihn wie ein Stück Dreck zu behandeln. In jenem Moment schwieg er zwar, ballte seine Hände jedoch zu Fäusten und drückte so fest zu, dass die Fingernägel blutige Abdrücke in seinen Handinnenflächen hinterließen. “Laszives Flittchen? Wer hing mir denn gerade am Hals und machte auf dicke Hose? Ich bin vielleicht nicht der souveräne Typ, aber wenn ich eines nicht bin, dann ein Flittchen!” Diese Bezeichnung löste bei ihm sogar kurz ein Gefühl von Unbehagen und Traurigkeit aus, denn Eddie hatte bisher noch nicht mal im entferntesten Gedanken oder Bedürfnisse in diese Richtungen. Es gab nur zwei Optionen, entweder er rannte schreiend davon oder er tat das, was er sich vorgenommen hatte: cool bleiben, seinem Gegenüber weiterhin die Stirn bieten und mit den Konsequenzen leben. Er wählte die zweite Option, ohne Rücksicht auf Verluste.

“Ich hoffe für dich, dass du meine Gitarre nicht beschädigt hast!” Brummte er, als er sich vom Boden aufrappelte und seinen Gitarrenrucksack in Augenschein nahm. Die Tasche war ein wenig ramponiert, aber damit konnte er leben, seine Daisy war auf den ersten Blick unbeschädigt. “Oh vielen Dank für die Information, aber weißt du was? Verzieh du dich doch einfach, wenn dich das besagte Flittchen so aus dem Konzept wirft.. vielleicht habe ich ja gerade Lust mich von diesem kleinen Schock zu erholen und noch etwas hier ‘dumm’ wie du es nanntest, rumzustehen.” Und genau das hatte er auch vor, allein aus Prinzip. Seicht lächelnd lehnte er sich gegen die kalte Wand und zwinkerte seinem Gegenüber provokant zu. “Scheiß Tag gehabt, oder bist du immer so grumpy? Keine Angst, du musst nicht darauf antworten, aber immerhin habe ich deinen Tipp berücksichtigt und dir eine klare, kurze, präzise Frage gestellt.” Die Wut, die ihn zuvor noch ritt, ebbte zusehends ab und seine Gesichtszüge entspannten sich. Wenige Sekunden später lächelte er sogar aufgeschlossen und seine Stimmfarbe offerierte keinerlei Brüskierung mehr. “Ich bin kein Flittchen und ich möchte auch keines sein oder so wirken. Ich bin einfach nur ein Freak, der neu in dieser Stadt ist.”



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#6

RE: Lebe liebe ungewöhnlich / Play aus dem Cove

in EVERYBODYS HAPPYPLACE 30.12.2023 17:04
von Fhenris | 116 Beiträge
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Fhenris:
Während der Kleine immer weiter darauf beharrte, dass er seine Frage durchaus präzise gestellt hatte, musterte ich ihn zum wiederholten Male. Denn irritierenderweise nervte Eddie mich zwar und seine Provokationen weckten in mir das Bedürfnis, ihn mit meiner Faust bekannt zu machen - schließlich legte er ja Wert auf eine gegenseitige Vorstellung. Aber all das, was normalerweise längst zu einer Über-Reaktion meinerseits geführt hatte, reichte dieses Mal noch nicht aus, um den Kleinen einen Kopf kürzer zu machen. Ok, dieses Welpenschutz-Denken hielt nicht lange an - denn Eddie laberte unentwegt weiter. “Das ist leider nicht immer meine Herangehensweise.” "Was du nicht sagst", kommentierte ich leicht sarkastisch die Feststellung des Kleinen, dass er kein Freund kurz-gefasster Dialoge war.
Ebenso wenig, wie er scheinbar des Denkens fähig war - denn anstatt meine nicht wirklich-freundlich formulierte Beschreibung auf sein eigenes Verhalten zu übertragen, machte er einen auf Drama-Queen. "Kleiner, wenn du nicht willst, dass die Leute dich für ´ne billige Schlampe halten, dann solltest du nicht in dunklen Ecken vor fremden Typen so verrucht mit der Hüfte wackeln", hielt ich ihm entsprechend einen verbalen Spiegel vor. BEIM HÖLLENFÜRSTEN; so naiv-unschuldig konnte man doch nicht sein. Oder?! Skeptisch betrachtete ich Eddie, sah ihm in die Augen, welche oftmals mehr verrieten, als es einem selbst bewusst war. Ähnlich wie bei dem Kleinen, der hier einen auf draufgängerisch und furchtlos machte - doch in seinem Blick waren deutliche Schatten zu erkennen - solche, die Unsicherheit ausdrückten.

"Tja, im Gegensatz zu dir, tue ich nicht als ob", verdrängte ich den minimalen Hauch von Verständnis, und zeigte Eddie zur Verdeutlichung meiner Worte den Teil meines Wesens, welchen ich vor Humans geheim hielt - meine Zähne. Denn bei dem kurzen Moment, wo ich ihn gegen die Wand gedrückt hatte, war ich Eddie logischerweise etwas näher gekommen als gewöhnlich - und bei diesem Moment der aggressiven Tuchfühlung konnte ich spüren, dass sein Blut ebenfalls nicht rein menschlich war. Was auch immer er war - vor ihm musste ich mein Wesen nicht geheim halten. Dementsprechend war es nur fair, ihm das meinige ebenfalls zu offenbaren - damit er wusste, worauf er sich da einließ; wenn er weiter auf provokativen Kampf-Zwerg machte.
Doch der Kleine schien ähnlich stur zu sein, wie man es mir nachsagte - denn kaum, dass er wieder aufrecht stand, probte er den nächsten Aufstand. YEAH; irgendwie schien die Nacht doch noch recht interessant zu werden. "Naja, das scheint dir zumindest zu liegen ... dumm rumstehen, provokativ grinsen und dabei noch halbwegs gut aussehen ... das kann nicht jeder", kommentierte ich mit einem abfälligem Kopfschütteln seinen Versuch, Stärke auszustrahlen.

“Scheiß Tag gehabt, oder bist du immer so grumpy?" "NOPE; das ist Ausdruck meiner Persönlichkeit ... und auch wenn du es mir nicht glaubst - das ist meine freundliche Seite", ließ ich Eddie wissen und musste unweigerlich schmunzeln - erstmalig seit einer gefühlten Ewigkeit. Aber hey; die Bezeichnung GRUMPY gefiel mir irgendwie und die Art des Kleinen ebenfalls. Denn mir begegneten eher selten Leute, die meiner provokativ-sarkastischen Art Stand hielten.
“Freak, Normalo, Spießer ... wie andere dich sehen, sollte dir egal sein ... einzig, wie du dich siehst, ist von Relevanz", lasse ich meinen Gedanken einfach mal freien Lauf, und geselle mich wortlos zu ihm - ebenfalls mit dem Rücken gegen die Wand lehnend. "... für gewöhnlich bezeichnen mich die Leute ebenfalls als Freak, als Bastard und ähnliches ... aber normalerweise heiße ich Fhenris"



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#7

RE: Lebe liebe ungewöhnlich / Play aus dem Cove

in EVERYBODYS HAPPYPLACE 30.12.2023 17:05
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Eddie:
Vielleicht sollte er von seiner Faust Gebrauch machen, ihn einfach in seine Schranken weisen aber als kleiner Forecast am Rande; es würde bei ihm nicht viel bewirken. Eddie gehörte zwar zu jenen Wesen, die unglaublich empathisch waren, aber das hieß nicht, dass er sich zierte auch mal auf Angriff zu gehen oder einen Konter zu liefern. „Was ich will, war zuvor auch nie relevant und wie ich auf andere wirke, dass könnte ich zwar beeinflussen, aber ich will es nicht mehr. Wenn ich meine Hüfte schwinge, ist es sicherlich kein Angebot an irgendwen mich zu besteigen.. oder gar eine Einladung. Wer weiß, vielleicht hast du recht und manche denken tatsächlich so, oder lassen sich dadurch beeinflussen, meine Intention ist es jedoch nicht.“ Er würde gerne noch etwas mehr ins Detail gehen, sich rechtfertigen und erklären, aber zum Glück setzte selbst bei ihm hin und wieder der überlebenswichtige Verstand ein und er verwarf den Gedanken sich noch weiter zu offenbaren, -fürs erste zumindest. Vor Augenkontakt scheute er sich nicht, doch als er einem jenem plötzlich gewahr wurde, wich er diesem aus und starrte auf seine schneebedeckten Boots. Die Unsicherheit war ihm ein treuer Begleiter und auch wenn er vehement versuchte diese zu übertünchen, war sie gelegentlich präsent und sehr offensichtlich. „Und woher soll ich wissen, dass du nicht so tust als ob?“ Wirklich einschätzen konnte er Fhenris noch nicht, aber er fühlte sich weiterhin nicht in Gefahr, auch nicht als der ältere Kerl ihm seine Fangzähne offenbarte.

Es war nicht etwa Angst die ihn stocken ließ, sondern die pure Faszination welcher er sich mit geweiteten Augen unterwarf. „Das... nenne ich mal Special Effects.“ Obwohl er noch nie wissentlich auf einen Vampir getroffen war, fiel in diesem Moment der Schleier und er versuchte sich erst gar nicht einzureden, dass er halluzinierte oder das Fhenris womöglich bei einem morbiden Zahnarzt vorstellig war. Die Offenbarung war kein Schock, sondern schenkte ihm augenblicklich ein friedliches Gefühl. All die seltsamen Träume, Visionen, Begegnungen in seinem recht kurzen Leben, sie hatten einen wahren Ursprung, waren keine irrwitzigen Fantasien. Es gab übernatürliches auf dieser Welt, eine Erkenntnis die ihn endlich wieder hoffen ließ. Seine verbale Kampfhaltung versiegte, er entspannte sich und sah sein Gegenüber nun in einem ganz anderen Licht. Warum er wohl so abwehrend war? Könnte es sein, dass er eine Fassade errichten musste um sein Wesen zu verbergen? Wenn er ein Vampir ist.. dann ist er womöglich älter als er aussieht und hat mehrere Leben bereits hinter sich gebracht. Waren es gute Zeiten? Waren sie dramatisch und zehrend? Jeder Mensch, jedes Wesen hatte seine höchst eigenen Marotten und Vorstellungen, ging durch heftige Odysseen oder bekämpfte innere Dämonen. Die Existenz bedeutete Schmerz, Leid aber auch Freude und Wonne.

„Halbwegs gut aussehend? Das könnte ich ja fast schon als Kompliment werten.“ Er räusperte sich mehrmals, während sich seine verdammten Wangen rötlich färbten und seine Schüchternheit zum Vorschein brachten, dagegen konnte er sich nicht wehren und verstecken konnte er es ebenfalls nicht. „Naja, wahrscheinlich ist es dir nicht zu verdenken, du wirst schon deine Gründe haben, warum du.. so.. so.. hm. Warum du so bist, wie du bist. Ich glaube mir ist dein Verhalten sogar fast lieber als Heuchelei.“ Mehrere Minuten schwieg der Knabe, harrte aus und ließ die Situation und die Worte des Vampirs auf sich wirken, schlussendlich nickte er zustimmend und kaute sich die Unterlippe wund. „Hast' schon recht, die Meinung anderer sollte einem egal sein, man kann sie in der Regel nicht ändern, es sei denn man ändert sich selbst nur um anderen zu gefallen. Aber auf manche Dinge reagiere ich eben etwas.. allergisch. Vor allem, wenn man mir das Image einer Schlampe angedeihen will. Du kennst mich nicht und wenn mein Verhalten auf dich so wirkt.. dann, habe ich entweder etwas verdammt falsch gemacht, oder aber das Gegenteil ist der Fall.“

Er drehte sich leicht zu ihm, musterte die Gesichtszüge und die körperliche Haltung des strammen Kerls. „Freak huh? Wir können ja auch einfach behaupten, dass Freaks verdammt cool und selten sind. Ein bisschen Selbstbeweihräucherung kann nicht schaden, findest du nicht, Fhenris?“ Ein ausgesprochen hübscher Name der ihm da bekunden wurde, dagegen klang Edward wie ein schnöseliger Brite aus der englischen Monarchie. „Fhenris der Grump mit der dicken Hose und den spitzen Zähnchen, auch wenn du es nicht glaubst, aber es freut mich deine nahezu ungeteilte Bekanntschaft zu machen. Falls dir mein Name entglitten sein sollte, ich bin Edward Romanov.. kurz Eddie.“



zuletzt bearbeitet 30.12.2023 17:06 | nach oben springen

#8

RE: Lebe liebe ungewöhnlich / Play aus dem Cove

in EVERYBODYS HAPPYPLACE 30.12.2023 17:07
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Fhenris:
Während der Kleine von draufgängerisch herausfordernd über frivol frech jetzt ins melodramatische abdriftete, entwich mir ein leicht genervtes Seufzen. MUTTER DER NACHT; hatte ich irgendwo ´nen Reklame-Schild mit der Aufschrift "Selbsthilfegruppe für Freaks" hängen?! Und obwohl ich weder den Nerv, noch die Geduld hatte, hier einen auf Kummerkasten-Tante zu machen, hielt mich etwas davon ab, ihm ´ne klassische Abfuhr im Sinne von "heul doch" zu erteilen. Vielmehr stieß ich mich abrupt von der Wand ab, und ließ ihn kurzerhand, mit der knappen Anweisung "Warte hier", alleine stehen - und betrat die Lokalität durch den Hinterausgang.
Nach ein paar wenigen Minuten kam ich wieder raus - mit ´ner Flasche Whiskey; die ich mir drinnen organisiert hatte. Mit einem ebenso knappen: "trink", hielt ich Eddie die Flasche hin. Sein irritierter Blick entlockte mir dann aber doch eine etwas detailliertere Erklärung. "Kleiner, es scheint, als könntest du etwas stärkeres gebrauchen ... und der Alk hat den Vorteil, dass er von innen wärmt und deine Probleme für einen kurzen Moment ins Abseits drängt". Dass meine Worte auch ein wenig Einblick in meine Denkweise gaben, war mir nicht bewusst - dafür unterhielt ich mich zu selten mit Anderen.

"Kleiner, das kannst du nicht wissen", gab ich Eddie Recht, als er meinte, dass er ja nicht wissen konnte, ob ich nur so tat als ob. "und somit hast du direkt eine der wichtigsten Lektionen im Leben gelernt ... vertraue niemanden, nicht einmal dir selbst ... denn zuweilen vernebeln dir selbst deine eigenen Gedanken, Wünsche und derlei Hoffnungs-durchtränkter Schwachsinn die Sinne", gab ich einen weiteren Ratschlag, der hauptsächlich meine eigene Sichteise widerspiegelte.
„Halbwegs gut aussehend? Das könnte ich ja fast schon als Kompliment werten.“ "Es war aber kein Kompliment ... SORRY; aber wenn du auf etwaige Lob-Hudelei aus bist, solltest du in entsprechende Clubs gehen ... da bekommst du sicherlich welche" YEPP; ich war mal wieder die Perfektion in nicht-vorhandener Empathie. Und obwohl genau das Teil meines Charakters war und ich mich für meine Verhältnisse sogar noch freundlich-distanziert gab, verspürte ich für einen minimalen Moment so etwas wie Reue angesichts meiner Direktheit. Warum?! Weil ich selbst im spärlich-dämmrigen Licht der Außenbeleuchtung erkennen konnte, wie sich die Wangen des Kleinen angesichts des vermeintlichen Kompliments leicht rötlich färbten.

Irgendwie war das ja nice - irritierend hingegen war, dass Eddie sich trotz meiner abweisenden Art nicht abschrecken ließ. Vielmehr zeigte er Verständnis und faselte etwas davon, dass ich sicherlich meine Gründe dafür hätte, so zu sein, wie ich nun mal war. Und eben dieses würde er gut finden. Er tat was?! "Ok, ich denke, du hattest genug", entschied ich mich kurzerhand gegen die Problem-Lösungs-Strategie in Form von Alkohol. Für mich, war sie gut - aber bei Eddie schien sie eine sonderbare Wirkung zu haben, laberte er doch plötzlich davon, dass Freaks ja eigentlich cool wären - und uns in dieses abstruse Denken indirekt mit einbezog. Es wurde sogar noch schlimmer - meinte der Kleine doch echt allen Ernstes verkünden zu müssen, dass es ihm eine Freude war, mich kennenzulernen. BEIM HÖLLENFÜRSTEN; hörte er sich überhaupt selber zu, wenn er derartigen Müll von sich gab?!
"Lass uns eines klarstellen ... wir sind weder Freunde, noch gute Bekannte oder sonst was ... Kleiner, nur weil ich mich hier gerade von dir zutexten lasse, macht mich das nicht zu deinem Kumpel", versuchte ich ihm deutlich zu machen, dass der Whiskey keinen Bruderschafts-Trank darstellte und ich auch nicht hier war, um irgendwelche freundschaftlichen Bande zu knüpfen. Eher im Gegenteil; ich war hier, um ein wenig abzuschalten - mittels lauter Musik und viel Alkohol. Letzterem kam ich auch direkt nach, indem ich die Flasche Whiskey ansetzte, und zu trinken begann.



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#9

RE: Lebe liebe ungewöhnlich / Play aus dem Cove

in EVERYBODYS HAPPYPLACE 30.12.2023 17:08
von Fhenris | 116 Beiträge
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Beschäftigung: Atmen, Leben, Überleben
Beziehungsstatus vergeben
Gesinnung we shall see
Rassenzugehörigkeit Vampir-Wolfs-Mix (Hybrid)
Neigung Homosexuell
Rudel nope - dafür aber einen kleinen Freak

Eddie:
Uhlala, Empathie Skills gleich Null, Tendenz sinkend, na da waren ja zwei Gestalten aufeinander getroffen, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Im Geiste des Knaben klingelte es mehrmals und er wandelte die Worte des Vampirs in sarkastischen Humor um. Als dieser verschwand, ging Eddie davon aus, dass er nicht zurückkehren würde, aber wenige Minuten später hielt er auch schon eine Flasche Sprit in der Hand, welche er skeptisch beäugte und nur so tat als würde er einen beherzten Schluck daraus nehmen. Er war ehrlich gesagt kein großer Alkohol Fan und wenn dann musste es irgendein sogenanntes 'Pussy' Getränk sein, möglichst süß, fruchtig, cremig oder zuckrig. „Kleiner? Ich heiße Eddie..“ Damit wollte er diese Mentorenhaltung sofort abwehren und versiegen lassen, aber dann gab es noch weitere Lebensweisheiten, die er einfach mal in sich aufnahm ohne etwas entgegen zu setzen. „Meine Probleme? Hm.. ich habe eigentlich gar keine, oder sprichst du da eher von dir selbst?“ Hakte er schließlich irritiert nach und zuckte seicht mit einer Schulter. Seine Fragerei konnte er beim besten Willen lediglich abschwächen, aber nicht gänzlich ausschalten. „E.d.d.ie! Von mir aus auch Ed.. aber nicht kleiner!“ Ein weiteres Mal versuchte er dieser seltsamen Taufe zu entwischen, zum einen, weil er sich dadurch wie ein kleines Kind fühlte, zum anderen weil er dadurch Daddy-Vibes bekam, die ihn ein klein wenig durcheinander brachten.

„Vertrauen ist gut, Kontrolle besser, dass weiß ich schon. Ich wirk...“ Noch bevor er seinen Satz zu ende sprach, hielt er inne und runzelte die Stirn. Es interessierte den anderen doch gar nicht, was er über sich und seine Gefühle preisgab, oder etwa doch? Der Abwehrhaltung zu urteilen eher nicht, weswegen er sich minimal ausbremste. „Wieee dem auch sei..“ Und schon kam der nächste verbale Schlag in die Magengrube, der jedoch von ihm abperlte, als sei er aus Teflon. Dann war es eben kein Kompliment, herrje.. Gedanklich fragte er sich in jenem Moment, ob er lieber mit piratisch rauer Stimme und kurzen unverständlichen Worten antworten sollte, vielleicht kam das bei dem grimmigen Vampir besser an? Moment, halt! Warum wollte er überhaupt bei diesem Kerl ankommen? Jeez, Eddie wach auf! „In entsprechende Clubs, komme ich noch gar nicht rein, aber danke auch für diesen Tipp.“ Entgegenete er schließlich trocken und winkte ab. Himmel noch eins, er hatte so viele Fragen.. manche von ihnen hämmerten gegen seine Schädeldecke aber er traute sich nicht diese auszusprechen. „Erm.. ooookay?“ Na das war mal eine Ansage und diesmal reagierte er mit einem feisten Lachen, einfach weil er meinte im falschen Film zu sein, dieser Film ihn jedoch unglaublich amüsierte.

„Ich heiße E... ach egal, Fhenris? Habe ich dir in den letzten Minuten eine Diddl Liebeskarte oder eine best friends Plakette überreicht und es nicht bemerkt? Mal im ernst, dein ganzes Ich schreit mir sprichwörtlich ein 'fuck you' nach dem anderen ins Gesicht, da denke selbst ich nicht an Einhörner, Glitzerpuder und liebliche Freundschaftsanekdoten. Du: böser, grimmiger Vampir, ich: flatterhaftes, nerviges, dummes Flittchen. Schon in Ordnung, das kam an, sehr deutlich und präzise.“ Mittlerweile lächelte er unentwegt und lockerte immer mehr auf, er nahm sogar einen kleinen Schluck aus der Flasche und verzog das Gesicht. „Oof.. als hätte ich an einer Teerplatte oder einem nassen Hund geleckt. Sorry, nichts gegen dich und dein Fläschchen, aber für mich schmeckt das echt.. abartig.“ Schnell fummelte er ein Kaugummi aus der Jackentasche, es war zwar gefroren und an den Ecken blieb die Alufolie kleben, er aß es aber trotzdem und kaute wie besessen darauf herum, bis er sich natürlich auf die Zunge biss. „Autsch..my bad.“ Schulterzuckend rückte er zu Fhenris auf und stupste ihm mit dem Ellenbogen leicht in die Seite. „Und trotzdem finde ich dich irgendwie faszinierend. Damit du jedoch nicht gleich wieder die verbale Faust auspacken musst, vielleicht liegt es auch einfach daran, dass du der erste Vampir bist dem ich begegne. Und nett siehst du auch noch aus, also.. optisch. Nicht das das relevant wäre...a..“ Zoooooooooooom und cut! „Vergiss es, ich habe nichts gesagt, ich stehe einfach nur weiterhin dumm hier rum und laber dir ein Hack Laberl ans Ohr.“



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#10

RE: Lebe liebe ungewöhnlich / Play aus dem Cove

in EVERYBODYS HAPPYPLACE 30.12.2023 17:09
von Fhenris | 116 Beiträge
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Fhenris:
Desto öfter der Kleine betonte, dass sein Name Eddie wäre und nicht die von mir benutzte Verniedlichung - desto mehr bestärkte er mich darin. Denn es war nun mal simple Psychologie, dass eine symbolische Grenze dazu einlud, sie auf ihre Standfestigkeit hin auszutesten. Ok; es war mehr meine ganz eigene Rechtfertigung, generell Grenzen zu übertreten. "Nicht immer sagt ein Wort das aus, was es augenscheinlich zu bedeuten hat ... nimm mich ... ich wurde nach Wölfen benannt, und bin defacto keiner ... von daher bezieht sich das KLEINER allenfalls auf dein Alter, und nicht auf deine Größe", war ich dennoch so nett und versuchte dem Kleinen deutlich zu machen, dass meine Anrede für ihn nicht abwertend gemeint war. Warum auch immer ich der Meinung war, dass er dieses wissen sollte - denn eigentlich konnte es mir egal sein, was der Typ von mir dachte.
„In entsprechende Clubs, komme ich noch gar nicht rein, ...“ Ok, scheinbar lag ich mit meiner Vermutung hinsichtlich seiner Jugend garnicht so verkehrt - dementsprechend konnte Eddie es komplett vergessen, dass ich ihn künftig nicht mehr als Kleinen betiteln würde. KÜNFTIG?! Ok, vielleicht sollte ich auch die Finger vom Alkohol lassen - zumindest für heute. Denn meine Planungen, sofern man sie denn so nennen konnte, gingen selten länger als bis zum nächsten Sonnenaufgang.

"... und hast du schon mal von präventiven Maßnahmen gehört?!", hielt ich gegen Eddie´s Versuch sich zu rechtfertigen, dass er mir keine Avancen gemacht hätte. Selbst wenn - ich war immun gegen derlei Süßholz-Raspelei. "Kleiner, das war lediglich die nette Umschreibung dafür, dass du dir jemand anderes für deine Small-Talk-Ambitionen suchen solltest ... ich bin nicht der gesellige Typ ... weder heute, noch morgen, noch irgendwann"
Doch trotz meiner deutlichen Anti-Haltung gegenüber Jedermann, schaffte der Kleine es echt, mich schmunzeln zu lassen. Denn bei seinem Gerede über Einhörner und Glitzerpuder schob sich fast schon automatisch ein entsprechendes Bild in meinen Kopf - vor allem, als dieser sich selbst noch als flatterhaftes, nerviges, dummes Flittchen bezeichnete. Und auch wenn mir klar war, dass er letzteres keineswegs ernst meinte - so traute ich ihm ersteres durchaus zu.

"Du hast echt schon mal an ´ner Teerplatte, bzw. ´nem nassen Hund geleckt?! ok, das ist schon ein wenig ... ähm, ja ... aber hey, jedem das seine", kommentierte ich beiläufig die Offenbarung abstruser Neigungen - wobei ich den Kleinen keineswegs so eingeschätzt hatte. Aber mich hätte ich auch nicht so eingeschätzt, dass ich es jemals zulassen würde, dass mir jemand derartig nahe kommen würde. Nicht im Sinne von Intimität - sondern in Bezug darauf, dass er nun dicht neben mir stand und mir seinen Ellenbogen leicht in die Seite stieß. Etwas, wofür schon so manch einer Bekanntschaft mit meiner nicht so freundlichen Seite gemacht hat. Ok; ich war generell im Team der Anti-Smile-Fraktion - nur schien das bei Eddie einfach nicht anzukommen.
Erneut fing er an, mir eine gewisse Faszination zuzuschreiben und redete davon, dass ich nett aussehen würde. MÖGE DIE DUNKELHEIT UNS BEISTEHEN - und dem Kleinen schnellstmöglich ein wenig Selbstachtung verpassen. "Kleiner, ich würde nur allzu gerne vergessen, was du da von dir gibst ... denn das, was du meinst in mir zu sehen, das bin nicht ich" Hmm, gab es da nicht mal ´nen Song, in dem genau diese Thematik besungen wurde?! Kaum dass ich mir diese Frage gedanklich stellte, schob sich auch schon die dazugehörige Melodie in meinen Kopf:


Während meine Gedanken noch absonderliche Wege einschlugen, ließ ich meinen Blick über Eddie gleiten. Keine Ahnung zum wievielten Male ich dieses tat - oder warum ich es tat. Vielleicht, um den Grund zu finden, warum ich immer noch hier stand, und mir sein Gequatsche anhörte. Doch anstelle, dass ich die Ursache meiner Zurückhaltung in Sachen "Ignoranz, bzw. Dezimierung nerviger Idioten" im Äußeren des Kleinen fand, konnte ich plötzlich den Geruch von Blut wahrnehmen. Schwach, aber er kam eindeutig von Eddie - scheinbar hatte er sich auf die Zunge gebissen. Und MUTTER DER NACHT; sein Blut roch sündhaft-verführerisch.
Ohne groß darüber nachzudenken, was ich da tat, wandte ich mich in einer fließenden Dreh-Bewegung zu Eddie um - und drängte ihn mit sanfter Dominanz gegen die Wand in seinem Rücken. "Du solltest besser reingehen und die Blutung in deinem Mund stoppen ... die könnte nämlich ähnlich, wie deine verruchten Hüft-Schwingungen vorhin, andere auf dumme Gedanken bringen", flüsterte ich dem Kleinen leise zu; mit einem Hauch von Warnung in der Stimme. Danach ging ich aber wieder auf Abstand, und lehnte mich ähnlich wie zuvor, mit einer lässigen Eleganz gegen die Mauer.



zuletzt bearbeitet 30.12.2023 17:12 | nach oben springen




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